IQNA

Bahrainischer Analyst erklärte im Interview mit IQNA:

Bahrains interne Herausforderungen nach der Normalisierung der Beziehungen zum zionistischen Regime

22:11 - September 24, 2023
Nachrichten-ID: 3009093
Manama (IQNA)- Baqir Darwish sagte: Nach der Unterzeichnung des Abkommens zur Normalisierung der Beziehungen mit dem zionistischen Regime stand Bahrain vor großen Herausforderungen auf innerstaatlicher Ebene. Die Ausweitung des Umfangs der bahrainischen Proteste gegen dieses Abkommen am dritten Jahrestag dieses Ereignisses ist eine positive Entwicklung des Ausmaßes der Opposition in der Bevölkerung gegen diesen Kompromiss.

Laut IQNA sind seit der Unterzeichnung des von Trump unterstützten „Abraham-Abkommens“ im Weißen Haus drei Jahre vergangen. Nach Ägypten, Jordanien und den Vereinigten Arabischen Emiraten war Bahrain das vierte arabische islamische Land, das im September 2020 ein Friedensabkommen mit dem israelischen Regime unterzeichnete. Aber anders als die ersten drei Länder gewann Bahrain durch dieses Abkommen keine Punkte, denn das Friedensabkommen Bahrains mit Israel war ein „Frieden gegen Frieden“-Abkommen. Im Gegensatz zu den Vereinigten Arabischen Emiraten, die Bedingungen für die Verschiebung der Umsetzung des Annexionsplans und den Verkauf moderner amerikanischer Waffen, darunter F-35-Kampfflugzeuge stellten, stellte Manama keine Bedingungen für den Frieden.

Auf jeden Fall machte al-Khalifa seine geheimen Beziehungen zu Tel Aviv öffentlich, obwohl die Mehrheit des Landes eine Normalisierung ablehnte. Obwohl Al-Khalifah das Friedensabkommen aus wirtschaftlicher und sicherheitstechnischer Sicht betrachtet, wird dieses Abkommen für Manama keinen wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Vorteil bringen. Vielmehr führt es zu einer Verschärfung der Legitimitätskrise des Al-Khalifa-Regimes. Zumal für die israelischen Behörden der Frieden mit Bahrain an sich nicht wichtig ist. Vielmehr ist es wichtig, weil sie so ein Friedensabkommen mit Saudi-Arabien erreichen können.

In diesem Zusammenhang beantwortete Baqer Darwish, der Beamte der Bahrain Human Rights Association, in einem Interview mit IQNA Fragen im Zusammenhang mit dem Normalisierungsprozess der Beziehungen seines Landes zum zionistischen Regime:

 

Bahrains interne Herausforderungen im Umgang mit der Normalisierung der Beziehungen zum zionistischen Regime

Baqir Darwish sagte: „Die Ausweitung des Ausmaßes der bahrainischen Proteste auf die Unterzeichnung des Abkommens zur Normalisierung der Beziehungen zwischen ihrem Land und dem zionistischen Besatzungsregime am dritten Jahrestag dieses Ereignisses ist eine positive Entwicklung im Ausmaß der Opposition der Bevölkerung gegen diesen Kompromiss. Angesichts der von der Regierung Bahrains ergriffenen Maßnahmen zur Durchsetzung einer Normalisierung im öffentlichen und privaten Sektor dieses Landes sowie im sozialen Kontext verschärfte sich der Hass der Menschen auf Kompromisse so stark, dass die Regierung Bahrains strenge Maßnahmen zu Sicherheitsvorkehrungen und zur strafrechtlichen Verfolgung einiger bahrainischer Gegner traf und der Vorwand ist die Absicht Straßendemonstrationen gegen die Normalisierung der Beziehungen zum zionistischen Regime abzuhalten.

Er fügte hinzu: „Wir können sagen, dass es schwierig ist, die Position des bahrainischen Volkes gegen Kompromisse zu brechen. Insbesondere Ayatollah Scheich Isa Qasim hielt eine starke Rede zum Verbot der Normalisierung und auch die Oppositionsströmungen und einige regierungsnahe politische Parteien äußerten ihren Widerstand gegen diesen Kompromiss. Die Bahrainer stehen jedoch vor einer Reihe von Herausforderungen, wenn es darum geht, sich dem Kompromiss zu widersetzen.

 

Übernahme Bahrains

Der bahrainische Politikanalyst sagte: Die Methoden, mit denen die Zionisten mit Unterstützung der bahrainischen Regierung das Land dieses Landes übernehmen, werfen viele Fragen auf. Sie begannen in der Hauptstadt und in wichtigen Handelsgebieten und basierend auf einigen Informationen versuchen sie auf indirekte und geheime Weise einige Grundstücke und Ländereien zu kaufen, damit die Bahrainer nicht herausfinden dass Zionisten ihre Kunden sind.

Er stellte klar: Zusätzlich zu der Tatsache, dass die Regierung von Bahrain sie auch dabei unterstützt Land in diesem Staat zu kaufen, so wie die hebräischen Medien kürzlich die Aktion der Zionisten beim Kauf einer bahrainischen Insel ankündigten und diese Nachricht dann von ihrer Seite entfernten und das Gefährliche daran ist eine Bedingung, die die Zionisten stellen und verlangten, dass die bahrainische Regierung ihre Kontrolle über diese kleine Insel aufgibt, damit diese Insel zu einer geschlossenen Sicherheitszone wird.

Hier stellen sich viele Fragen. Eine davon ist, ob die Zionisten in der Lage sind eine große Anzahl bahrainischer Ländereien zu übernehmen und wie werden die Bahrainer mit dieser Tatsache umgehen oder welche Absichten die Zionisten haben diese Ländereien zu nutzen,und welche üblen Ziele haben sie für Bahrain?

 

Sicherheitskooperation

Er wies darauf hin, dass hebräischsprachige Medien in den vergangenen Jahren berichteten, dass Funktionäre des Al-Khalifa-Regimes die Koordination mit dem Besatzungsregime bei Spionageprogrammen in Bahrain und auch im Umgang mit der politischen Opposition nutzten. Er stellte klar: Nach unangekündigten und geheimen Sicherheitsabkommen zwischen Manama und Tel Aviv in deren Folge hochrangige zionistische Militärbeamte in Bahrain erschienen, wurden mehrere Fragen aufgeworfen: Erstens: Was passiert, wenn in Bahrain eine israelische Militärbasis errichtet wird, zumal drei Schiffe des zionistischen Regimes mit der fünften amerikanischen Flotte in Bahrain zusammenarbeiten?

Was wird also passieren, wenn der zionistische Einfluss im bahrainischen Sicherheitsapparat zunimmt? Wie wird sich dieses Ereignis auf die häusliche Situation und die Nachbarn auswirken, zumal die Zionisten versuchen die geografische Lage Bahrains für ihre feindseligen Zwecke auszunutzen beispielsweise für den Angriff auf die Islamische Republik Iran?

An dieser Stelle ist es gut zu erwähnen, dass der erste offizielle Besuch eines zionistischen Beamten in Bahrain nach der Ankündigung der Normalisierung der Beziehungen mit dem Besuch des Mossad-Chefs zusammenhing.

 

Widerstand gegen Normalisierung der Beziehungen im Regierungssektor

Baqir Darwish fügte hinzu: Das Al-Khalifa-Regime versucht diese Realität durchzusetzen, indem es diplomatische Delegationen oder Minister mit dem Besatzungsregime austauscht und Angst davor schürt Angestellte des öffentlichen Dienstes zu entlassen, wenn sie sich der Normalisierung der Beziehungen widersetzen. Insbesondere in Ministerien nehmen die Mitarbeiter nur ungern an Aktivitäten zur Normalisierung der Beziehungen teil darunter gegenseitige Reisen, Schulungsworkshops und technische Zusammenarbeit in Berufsfeldern.

Doch das Al-Khalifa-Regime droht denjenigen, die sich weigern an diesen Aktivitäten teilzunehmen mit Bestrafung und Entlassung.

Abschließend wies er darauf hin: Hier zeigt sich die Rolle religiöser Institutionen, die religiöse Position gegen die Normalisierung der Beziehungen zum Ausdruck zu bringen und auch oppositionelle politische und soziale Institutionen sollten die Anti-Normalisierungsbewegung unterstützen. Denn wenn diese Politik weit verbreitet wird, wird die Frage der Normalisierung zu einem gesellschaftlichen Problem. Einige Eliten die Werkzeuge des sanften Krieges sind kontern diese Politik jedoch, indem sie die palästinensische Sache herunterspielen und die Idee vermitteln dass es sich lediglich um einen emotionalen Ausdruck der Weigerung sich zu normalisieren handelt.

Übersetzung ins Persische: Elham Muezni

Übertragung ins Deutsche: Stephan Schäfer

 

4124297

captcha